”Die Sendung mit dem Internet” - Interview mit den Machern

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Sendung

Heute abend um 19 Uhr startet bei Antenne Düsseldorf auf der UKW-Frequenz 104,2 und auf der Website die neue multimediale ”Sendung mit dem Internet”. Der Clou daran: gewünschten Grad der Interaktivität können die Nutzer selbst steuern - in dem sie sich z.B. im Live-Chat zu Wort melden, was wiederum in die Sendung einfließt. Oder indem sie klassisch-passiv-linear die Sendung als Podcast auf ihren iPod laden. Die ”Sendung mit dem Internet” gibt es ab sofort jeden Montag von 19 bis 21 Uhr mit einer frischen Folge.
Hinter dem Kooperationsprojekt von rp-online und Antenne Düsseldorf stehen die beiden Initiatoren und Moderatoren Franziska Bluhm, stellvertretende Chefredakteurin von rp-online, und Daniel Fiene, Redakteur bei Antenne Düsseldorf. Im folgenden Interview mit mir sprechen die beiden über das Konzept und die Inhalte des Formats:

“Die Sendung mit dem Internet” - ist das eine Art Sendung mit der Maus?

Daniel Fiene: Nein, die Sendung heißt nicht so, weil wir erklären wollen, wie das Internet funktioniert, sondern sie ist dazu da, die Lebenswelt Internet unseren Hörern, Lesern und Nutzern näher zu bringen. Wenn man den Titel hört, versteht man sofort, hier geht es um das Internet.

Gibt es einen Bedarf für eine eigene Sendung?

Fiene: In der normalen Berichterstattung stoßen die Internetthemen auf ein so großes Interesse, dass wir gemerkt haben: Dafür müssen wir etwas Spezielles anbieten. Deshalb machen wir jetzt eine eigene Sendung. Wer die hört, verpasst nichts mehr in Sachen Internet. Die Nutzer bekommen die wichtigsten Trends und Themen der Woche erklärt, aber auch rechtliche Hintergründe und Verbraucherschutztipps. Zum Beispiel: Kann ich bei eBay noch sicher einkaufen?

Die Sendung richtet sich also nicht in erster Linie an Geeks?

Franziska Bluhm: Nein, in erster Linie an die ganz normalen Menschen, die auf rp-online.de surfen und Antenne Düsseldorf hören, und das sind halt keine Geeks. Wir haben den Titel ”Sendung mit dem Internet” ausgewählt, weil es in der Sendung um Internetthemen geht, gleichzeitig aber auch, weil wir ja nicht nur im Radio senden, sondern auch im Internet präsent sind.

Fiene-BluhmWorum wird es in der ersten Sendung heute abend gehen?

Fiene: Soeben sind die neuen iPhones auf den Markt gekommen und es gibt schon das erste Gejammer, das sei gar nicht alles so toll. Wir schauen mal genau auf das neue iPhone 3GS und testen es. Wir sprechen dazu auch mit einer Expertin und sind außerdem sehr gespannt auf das Hörer- und Zuschauer-Feedback. Ein weiteres Thema: Zum Start in die Urlaubszeit erklären wir die Tarif-Fallen, wenn man im Ausland mit dem Handy ins Internet gehen möchte. Da hat sich ja einiges bei Roaminggebühren geändert. Wir erklären, wie man sich vor einer horrenden Rechnung schützen kann.

Bluhm: Wir wollen dann noch einen Blick auf die Grimme Online Awards werfen und die Gewinnerseiten vorstellen. Auch unter dem Aspekt, welche davon nützlich sind.

Auf welchen multimedialen Kanälen spiegelt sich die Sendung mit dem Internet wider?

Bluhm: Im Radio wird die Sendung auf der UKW-Frequenz 104,2 ausgestrahlt, das ist die Frequenz von Antenne Düsseldorf. Gleichzeitig gibt es einen Live-Stream im Internet. Die Zuschauer können sich per Chat, ICQ, Twitter und Mail zu Wort melden. Es wird einen Podcast geben, so dass man die Sendung auch noch mal herunterladen und ganz entspannt nachhören kann. Und wir werden Themen aus der Woche noch einmal im Blog zur Sendung aufgreifen und Hintergründe liefern.

Seht ihr die Gefahr, dass sich die Sendung in einer selbstrefenziellen Feedback-Schleife am Ende vor allem um sich selbst drehen könnte?

Bluhm: Eigentlich nicht. Wir haben das früher schon mal absichtlich inszeniert, in dem wir zum Beispiel Gülzans Hochezeit im Fernsehen geguckt haben und parallel dazu live mitkommentiert haben. Das war natürlich gewollt selbstreferenziell. Das ist hier aber anders, denn hier geht es ja um echte Inhalte und echte Themen und ich glaube, dass man da eine ganz andere Diskussion führen kann als bei Gülzans Hochzeit.

Spielt das Format auch in der gedruckten Rheinischen Post eine Rolle?

Bluhm: Wir werden die Sendung zum Start auch dort ankündigen. Ob wir das Format dann aber auch in die Zeitung hineinbringen, und wenn ja, in welcher Form, ist noch offen. Wir müssen das erst einmal ausprobieren.

Wie kam es zu der Idee?

Fiene: Franziska und ich haben uns unabhängig voneinder erzählt, dass wir das Thema Internet unserer Leser,- Hörer- und Zuhörerschaft näher bringen wollen und dann haben wir uns überlegt, dass es doch eigentlich das Klügste wäre, wenn wir das gemeinam machen. Wir können jetzt alles, was wir an vereinzelten Stellen schon ausprobiert haben, zum Beispiel Mogolus…

…eine Plattform, auf der man einen persönlichen Live-Web-TV-Kanal streamen kann, …

… oder Twitter zusammenfassen und im Kontext der traditionellen Medien, in denen wir arbeiten, mal ausprobieren. Daraus ist an einem langem Abend in einem Düsseldorfer Café das Konzept entstanden. Es ist auch wirklich haargenau so umgesetzt worden, wie wir uns das ausgedacht haben, was natürlich sehr schön ist.
Wer gehört zum Team?

Fiene: Wir beide produzieren die Sendung. Wir können natürlich die Ressourcen in den jeweiligen Redaktionen nutzen. In der Sendung wird deshalb auch die eine oder andere bekannte Stimme von Antenne Düsseldorf auftauchen, die das eine oder andere Thema übernehmen wird. Aber die Köpfe zur “Sendung mit dem Internet” sind wir.

Seht Ihr Parallelen zur neuen multimedialen Jugendmarke yourzz.fm, bei der in Ostwestfalen zwei Lokalradios und 14 Lokalteile von Tagezeitungen kooperieren?

Fiene: Bis auf die Tatsache, dass es klug ist, auf die Quellen zurückzugreifen, die man sowieso schon im Haus hat, sehe ich keine Parallelen.

Ist das Projekt als Experiment befristet?

Fiene: Nein, wir sind jetzt Woche für Woche da und das ist auch gut so. Wir wollen ein Fixpunkt werden: Montags abends gibt es jetzt immer frische Themen von der ”Sendung mit dem Intenet”.

Bluhm: Einschalten, mitmachen und weitersagen.

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6 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Pingback: Blick hinter die Kulissen — Die Sendung mit dem Internet

  2. Review zur ersten “Sendung mit dem Internet”:
    Franziska Bluhm und Daniel Fiene lesen das Internet vor, so wie die Sparte Netzwelt von Sp0n darüber berichtet, dazu ein paar Applefanboynews und kurios sinnlose Webseitentipps zum Prokrastinieren.
    Der Titel der Sendung ist selten unglücklich und peinlich gewählt.
    Satt Anrufern, die sich vom Band Britney Spears wünschen, werden die Chatergüsse von Leuten verlesen, die hauptberuflich bei Youtube kommentieren könnten.
    Im Podcast bleibt dem Hörer zum Glück die abgenudelte „Heavy Rotation” erspart.
    Die Sendung bewerkstelligt es die zugrundeliegende Frage abschließend zu beantworten, Sendungen über das Internet sind im Mainstreamdudelfunk genauso flach und uninteressant wie das sonstige Füllprogramm, das zwischen zwei Superhits der 80er, 90er und dem Besten von heute läuft.
    Die deutlich zu spürende Nervosität und die daraus resultierenden etwas unbeholfenen Formulierungen und Betonungen seien aufgrund der Premiere entschuldigt.
    Vermutlich ist dieser Kommentar so kritisch ausgefallen, weil ich nicht zu den Menschen gehöre, “die auf rp-online.de surfen und Antenne Düsseldorf hören”.
    Nachdem Daniel Fiene mit WasMitMedien in der Vergangenheit gezeigt hat, daß er durchaus mehr Niveau besitzt, frage ich mich warum er sich für ein solches Format hergibt.

  3. >frage ich mich warum er sich für ein solches Format hergibt.<
    Die Frage ist wohl einfach zu beantworten: Weil er beim Dudelfunk arbeitet. Dort dürfte die ”Sendung mit dem Internet” schon zum Innovativsten gehören, was man dort als Redakteur überhaupt machen kann.

  4. Was ist los ? Verriss vor der Sendung ? Wie wäre es mit Neugier, Geduld und Chancen geben ?
    Zeit für Verrisse ist dann immer noch - wenn angebracht.
    Also, viel Glück !

  5. @Wolf-Dieter Herrmann:
    Auf wen und auf was bezieht sich Ihr Kommentar? Ich habe keinen Verriss geschrieben, sondern ein wohlwollend-neutrales Interview vor der ersten Sendung geführt. Oder meinen Sie den Kommentator Fanboy? Der hat sich aber offenbar die erste Sendung angesehen oder angehört oder den Podcast gehört und ist dann zu einem negativen Urteil gekommen. Das ist dann aber auch kein Verriss vor der Sendung.

  6. Den Podcast gibt es hier: http://www.sendung-mit-dem-internet.de/2009/06/29/sendung-vom-29-juni/