Wie können sich freie Journalisten mit Twitter, Facebooks und vor allem mit Bloggen eine Reputation aufbauen, ihren Marktwert steigern, höhere Honorare erzielen und eigene Geschäftsmodelle entwickeln? Diese Folien aus meinem Workshop beim DJV Bremen bieten viele strategische Tipps.
Datenvisualisierungsdienst Datawrapper zündet die nächste Stufe
Datawrapper wird ab sofort ein gestaffeltes Gebührenmodell einführen. Der sympathische kleine Datenvisualisierungs-Service hat in kurzer Zeit internationale Aufmerksamkeit bekommen, weil es eines der Tools ist, mit denen auch totale Datenjournalismus-Laien interaktive Grafiken erstellen können. Und zwar kostenlos. Mit Gründer Mirko Lorenz hatte ich zum Start Anfang 2012 ein Interview geführt.
Seitdem hat es Datawrapper zum weltweit eingesetzten Tool gebracht. “Journalisten können für Journalisten echte Tools entwickeln, aber noch können zu wenige Redaktionen aktiv mit Software umgehen”, betont Mirko. Datawrapper soll deshalb ab 1. Dezember für Pro-Nutzer noch komfortabler werden, (was jedoch Änderungen bei den Gebühren mit sich bringt, s. unten). Weiterlesen →
Notizen von der Westküste: Meine neue Kolumne im kressreport
Liebe Blogleser,
nach einer notwendigen mehrmonatigen Pause melde ich mich mit medialdigital wieder zurück. Und zwar mit einem Hinweis auf meine neue Kolumne im Medienbranchendienst kressreport. Ab sofort werde ich alle zwei Wochen über Digitaltrends in den USA berichten. Es geht dabei nicht um aktuelle Meldungen aus der Techwelt, sondern darum, was es bedeutet, wenn Unternehmen und neue Dienste unsere Märkte und Lebensbereiche revolutionieren. Meine Perspektive und meine Erfahrungen fließen als persönliche Note mit ein. Denn “Silicon Valley” ist nicht mehr nur ein Tal bei San Francisco, sondern steht für alle technologischen Zentren an der Westküste. Und in Seattle, einem der interessantesten Hotspots, bin ich vor Ort.
Die erste Folge dreht sich um Uber und die Sharing-Ökonomie und ist auch hier lesbar (ins Bild klicken), die nächsten Folgen gibt es dann jeweils exklusiv im kressreport.
Digitales Quartett #63: Lokaljournalismus - Königsdisziplin oder Abgesang?
Mit seinem köstlich-satirischen Buch “Die tote Kuh kommt morgen rein” (2013, Scherz-Verlag) spießte Lokalreporter Ralf Heimann Schmonzetten, Stilblüten und alltägliche Kleinkorruption bei der Lokalpostille im fiktiven Kaff Borkendorf im Münsterland auf. Doch Borkendorf ist überall, wie Heimanns mit externen Zuschriften prall gefülltes Tumblr-Blog Wir schicken wen beweist. Und Borkendorf wird wohl auch immer so bleiben, wie es ist, auch wenn sich die digitale Medienwelt rundherum im Aufbruch befindet, fürchtet Heimann. Deshalb will er jetzt nach zehn Jahren als Lokaljournalist, davon die letzten sieben bei der “Münsterschen Zeitung”, etwas ganz anderes machen. Den Weg dahin hält er in seinem neuen Blog Operation Harakiri fest. Weiterlesen →
Linktipps vom Pazifik: Netzneutralit
Killing Net Neutrality Helps Underdogs Succeed
Die vereinfachende Überschrift tut diesem interessanten Meinungsbeitrag bei Wired Unrecht: Autor Berin Szoka argumentiert nicht gegen die Netzneutralität, sondern dagegen, Monopolstrukturen nur bei Telefonriesen wie AT&T zu vermuten oder bei den Kabelnetzgiganten Comcast oder Time-Warner (von den sich der erste jetzt den zweiten einverleiben will). Auch Underdogs oder Newcomer auf diesem Markt haben eine gewaltige Marktmacht, betont Szoka: Apple diktierte bei Auslieferung des ersten iPhone die Bedingungen für seinen Exklusivdeal mit Providern in mehreren Ländern. Und Netflix, nicht Time-Warner, so Szoka, habe für Time-Warner-Kunden die Streaming-Kapazität für Netflix-Videos absichtlich gedrosselt, um sie zur Kündigung ihres Netz- und Kabel-TV-Paket-Vertrags zu motivieren. Weiterlesen →
Linktipps vom Pazifik: Angriff der mobilen Rivalen
7 great companies that really should not exist
Nick Gregg, Chef der Technologieberatungsfirma StrategyEye beschreibt bei Venturebeat anhand von sieben klug gewählten Beispielen, warum es Unternehmen wie Instagram, AirBnB oder Snapchat eigentlich gar nicht geben dürfte, weil Flick, Expedia und Facebook den Markt für ihre jeweiligen Anwendungen längst dominierten. Warum haben sie dennoch den Durchbruch geschafft? “Because they get young people. Because they get smartphones. Because they get that, in a visually-driven web, their apps and sites need to look good. They get that their customers want brands to be more human.” Weiterlesen →
Digitales Quartett: (Social) Media Ereignis Super Bowl
“I know, I know, Mom, I am trying. No, no, don’t put Dad on the phone” #PeytonManning #Broncos #SuperBowl pic.twitter.com/5DVDavA5dJ
— Tim Moore (@TimMoore) February 3, 2014
Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Die Seattle Seahawks haben die Denver Broncos beim gestrigen Superbowl in Grund und Boden gerannt. Ihren Star Peyton Manning beschämt. Eine ganze Reihe von Rekorden aufgestellt. Arrogante Kommentatoren von der Ostküste zum Schweigen gebracht. Und das Endergebnis von 43 : 8 spiegelt noch nicht einmal die wahre Überlegenheit der Seahawks wider. (Das ganze Spiel in 6 Minuten gibt es hier. Und sorry, journalistische Neutralität ist von dieser Seite heute nicht zu erwarten.) Weiterlesen →
Linktipps vom Pazifik: Lagerfeuer Super Bowl
Super Bowl Underscores the Big Business of Must-See, Live TV
David Carr beschreibt in der New York Times, warum einmal im Jahr - nicht in der Oscar-Nacht, nicht bei den Golden Globes, nicht bei den Grammys, sondern nur beim Super Bowl - Twitter und Facebook gegenüber dem ansonsten arg geschrumpften linearen Fernsehen zu einer Nebensache degradiert werden: “There is, even in an age of individualized media cocoons, a deep hunger for a common experience and all the ritual that accompanies it. At our house, it is the one day a year when we buy a big bucket of KFC, snark on the halftime entertainment — we are looking at you, Bruno Mars and the Red Hot Chili Peppers — and watch the same thing together at the same time. Yes, my daughters will be pecking at their phones and I will pipe up on Twitter, but for one night, the game itself is the thing.” Weiterlesen →
Neue iPad App will Scheu vor Datenjournalismus nehmen
Fast fünf Jahre nachdem der Guardian mit seiner damals bahnbrechenden datenjournalistischen Aufbereitung des Spesenskandals der britischen Unterhausabgeordneten die Ära des modernen Datenjournalismus einläutete (dessen Merkmale: digital, interaktiv, offene Quellen, offene Recherche, Daten in öffentlicher Domain) herrscht in vielen journalistischen Redaktionen noch immer Unklarheit, ob und wie Datenjournalismus eingesetzt werden kann und sollte. Können wir uns das leisten? Ist das nicht viel zu aufwändig? Und wie fängt man damit überhaupt an? Über diese Fragen sind vor allem kleinere Redaktionen mit wenig Ressourcen noch kaum hinaus gekommen. (Das ist in Großbritannien allerdings auch nicht so viel anders, wie dieser Beitrag bei journalism.co.uk zeigt.) Weiterlesen →
Linktipps vom Pazifik: Die Renaissance der Reportage ist mobil
Sit Back, Relax, and Read That Long Story—on Your Phone
Eine der besten Reportagen, die Buzzfeed jemals veröffentlicht hat, ist die fantastische Geschichte von Drew Philp, der für 500 Dollar eine Bruchbude in Detroit kaufte, renovierte und nun darin wohnt. Der 6000 Worte lange Essay (ja, so etwas gibt es bei Buzzfeed!) wurde innerhalb von zwei Wochen rund eine Million mal aufgerufen. Erstaunlich: Knapp die Hälfte der Aufrufe waren mobil, wobei sich Smartphone-Nutzer (nicht zu verwechseln mit Tablet-Nutzern!) durchschnittlich 25 Minuten lang mit Drew Philips Geschichte beschäftigten. Mit dieser Renaissance der Reportage im mobilen Zeitalter befasst sich Megan Garber in einem Beitrag bei The Atlantic (s. Überschriftenlink). Weiterlesen →