Neue Serie Blogscout (1): Innovation Stuntmen und Medienzeitmaschine

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Ab sofort starte ich hier eine neue Serie. Unter dem Stichwort “Blogscout” stelle ich in loser Folge neue Blogs vor, die mir gut gefallen - vor allem, weil sie auf einer originellen Idee zum Thema digitaler Wandel beruhen. Den Anfang machen heute die beiden Blogs Innovation Stuntmen und Medienzeitmaschine.

Innovation Stuntmen wird produziert von Florian Müller (Werber), Stefan Scheer (Innovationsexperte und Vorstand im Art Directors Club ADC), Arne Stach (Art Director) und Tim Turiak (Kommunikationsdesigner). Allesamt Profis des Kommunikations- und visuellen Design also, was man dem Blog durchaus ansieht. Am überzeugendsten finde ich allerdings die inhaltliche Idee. In einer Email haben mir die Betreiber ihr Konzept erläutert: “Wir stellen Menschen vor, die mehr als nur Kreative oder Geschäftsleute sind. Es sind Menschen, die mit ihren Ideen die Welt des Business nach ihren Vorstellungen neu gestalten. Meistens wagen sie sich dabei auf eigenes Risiko vor und bohren Löcher, durch die die Zukunft hereinspaziert. Wir haben mit ihnen gesprochen, sie interviewt und ihre Arbeiten analysiert. Zwei unserer Kollegen sind gerade in San Francisco und bereiten dort neue Beiträge vor. In Zukunft wollen auch Videos integriert werden - wir werden jede Woche einen neuen Stuntman vorstellen.” Zu den ersten portraitierten Stuntmännern und -frauen gehören der Betreiber eines 3-D-Druckers, die Erfinderin der Fahrrad-Fetisch-Aktion LOVEYOURBIKEPORTSMOUTH und ein Experte und Berater für die Geschäftsmodelle von morgen.

Medienzeitmaschine beruht ebenfalls auf einer wunderbaren Idee: Wie um Himmels willen haben Medienmacher eigentlich in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gearbeitet, als es weder Handys noch Google oder Facebook gab und in den meisten Redaktionen noch nicht einmal PCs? Tom Hillenbrand, Journalist bei Spiegel Online und Netzfundbüro-Blogger, sowie Björn Eichstädt, Chef der PR-Agentur Storymaker, blicken mit ihrer Zeitmaschine zurück in die wundersame Welt der Schreibmaschinen, Akustikkoppler und Telexe. Ihr Fokus liegt auf dem “Orwell-Jahr” 1984 und dem “Back to the Future” Jahr 1985 - der De Lorean in der Titelleiste lässt grüßen. Sehr lesenswert ist unter anderem das Zeitzeugen-Bekenntnis des damaligen “WiWo”-Korrespondenten Christian Deysson: “Schreiben war beschissen”. Mit 35 und 37 Jahren sind die Blogbetreiber natürlich noch zu jung, um den medialen Berufsalltag in den 80ern wirklich erlebt und durchlitten zu haben. Aber immerhin hat sich Tom Hillenbrand als Schüler Mitte der 80er mit Akustikkopplern in Mailboxen eingewählt und mit Schere und Klebstoff Schülerzeitungsausgaben gebastelt. Das und die Leidenschaft der beiden Macher für alles Geekige und Geek-Historische lässt sicher noch jede Menge mehr spannende neue Beiträge erwarten.

Haben auch Sie / habt auch Ihr schöne neue Blogs entdeckt, die ich hier vorstellen sollte? Dann bitte ich um Vorschläge per Twitter-DM an mein Alter Ego @mauisurfer25 oder per Email an mail [at] medialdigital.de. In Frage kommen Blogs, die:

  • möglichst noch ganz neu sind (jedenfalls nicht älter als 6 Monate)
  • aus Lust an der Freude betrieben werden (es darf ruhig Werbung drin sein, aber keine E-Commerce-Seiten und keine Unternehmensblogs)
  • im weitesten Sinne mit meinem Oberthema digitaler (Medien-)wandel zu tun haben
  • auf einer originellen Idee beruhen

Ich bin gespannt, was zusammenkommt. Wer weiß, vielleicht sind ja die Grimme Online Award Preisträger von morgen darunter?

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